3te Herren besiegen den ungeschlagenen Tabellenführer
Es war unser dritter Sieg in Folge, es war die erste Niederlage, die der Tabellenführer Dreieichenhain nach 15 gewonnene Spielen hinnehmen musste. Es war auch das erste Spiel, dass unser Kader in guter Verfassung und guter Besetzung auflief.
Dreichenhain brauchte (und braucht weiterhin) noch einen Sieg, um die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die Landesliga zu sichern. Ein beeindruckendes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass die Mannschaft – genau wie wir – gerade aus der Kreisliga A aufgestiegen ist. Drei Mal Training in der Woche, ein niedriges Durchschnittsalter, eine harte Spielweise und einen ausgeglichen Kader machen die Mannschaft aus.
Wir konnten mit dem letzten Sieg gegen Helios den Klassenerhalt sichern, konnten aber diese Saison noch keine wirklichen Akzente setzen. Ständige Verletzungen (4 Bänderrisse etc.) dezimierten unseren Kader über die gesamte Saison. Seit ein paar Wochen dagegen sind wir im Training und im Spiel in ausgeglichener Besetzung. Zum Durchschnittsalter sage ich mal besser nichts.
Jetzt aber zum Spiel: Dreieichenhain trat von Beginn an siegessicher auf. Die Mannschaft hatte selbst scheinbar keinen Zweifel daran, dass in Wiesbaden ihre Meisterschaft gefeiert wird. Die Gäste setzten von Beginn an auf ihr Tempobasketball und die Ganzfeldpresse. Jedoch auch von Beginn an ohne viel Erfolg. Unsere Verteidigung – dank Lars – zwang die Gäste zu vielen schlechten Pässen und Shot-Clock-bedingten Einzelaktionen. Dadurch konnten wir wichtige Ballgewinne und Rebounds sichern. Umgekehrt war auch die Verteidigung der Gäste schnell und körperbetont, so dass auch wir nicht zu einfachen Körben kamen. Dennoch konnten sich im ersten Viertel vor allem unsere Center die nötigen Freiräume erkämpfen. Mit einem Dreier 1 Sekunde vor Schluss konnten wir mit 19 zu 14 das erste Viertel für uns entscheiden. Dreieichenhain war verwundert, wankte aber noch nicht.
Das 2te Viertel musste genauso weitergehen. „Keine einfachen Körbe, keine Schnellangriffe durch die Gegner“, war die Anweisung von Coach Chris. Unsere Verteidigung war weiter der Schlüssel und gab den ratlos wirkenden Tabellenführer nicht die Freiräume die sie brauchten. Lediglich ihr Center hielt in dieser Phase die Fahne hoch. Mittlerweile diktierten wir die Geschwindigkeit des Spiels und konnten unsererseits durch Tempobasketball schnelle Punkte machen. Wir haben den Vorsprung kontinuierlich aufgebaut: Halbzeitstand 39 zu 28. Dreieichenhain war inzwischen verärgert.
Wem tat die Halbzeitpause besser? Dreieichenhain wechselte im gefühlten Minutentakt, so dass wir die Pause gut gebrauchen konnten. Wir wussten, dass Dreieichenhain dieses Viertel zur Wiedergutmachung nutzen will und uns war klar, dass wir genau jetzt dagegenhalten mussten. Und es gelang. Unsere Verteidigung – weiterhin Dank Lars – stellte den Gegner weiter vor zu hohe Hürden und im Angriff setzen vor allem Roman und Jörg die Akzente. Aber es gelang uns auch nur 6 Minuten in diesem Viertel. Plötzlich verlor unserer Abwehr ihren Faden oder besser ihr ordnendes Element und die Schiedsrichter agierten ein paar mal sehr unglücklich. Robert wurde an der 3er Linie klar gefoult. Die Schiedrichter mussten jedoch eingestehen, dass keiner auf den ballführenden Spieler geachtet hatte. Zudem bekamen wir 6 Fouls in Folge gepfiffen, während auf der Gegenseite alles verdächtig sauber ablief. Dreieichenhain nutzte diese Phase für sich und dezimierte die bis dahin herausgespielte Führung von 16 Punkten auf nur noch drei. Mit einem Stand von 49 zu 46 ging es in das letzte Viertel.
Im vierte Viertel sollte der Wille entscheiden. Konditionell wirkte der Gegner trotz ihrer Karrusselrotation nicht frischer. Wir bestimmten das Tempo. Volle 10 Minuten kämpften wir Kopf an Kopf. Es gelang Dreieichenhain nur ein einziges Mal (im gesamten Spiel) mit einem Punkt die Führung zu übernehmen, ansonsten lagen wir mit 1 bis 3 Punkten vorne. Schnell waren die Teamfouls erreicht, so dass es für beide Seiten an die Linie ging. Dreieichenhain nutzte ihren vielen Freiwürfe, wie schon im 3ten Viertel nicht (Freiwurfquote von 34%). 5 Sekunden vor Schluss lagen wir mit 2 Punkten vorne und die Gastmannschaft war in Ballbesitz. Doch der letzte Angriff der Gäste wurde wegen falscher Ballführung (Doppeldribbling) abgepfiffen. Endstand 66 zu 64. Die letzte Schiedsrichterentscheidung war zwar richtig, in dieser heißen Phase natürlich ärgerlich für den Gegner. So ein Pfiff sollte auch kein Spiel entscheiden und war auch gar nicht nötig. Denn Dreieichenhain war in keiner aussichtsreichen Position. Vielleicht war es der Ausgleich für viele unterlassene und fragwürdige Pfiffe im 3ten Viertel.
In der Gesamtschau war es ein absolut verdienter Sieg, wo gerade nicht David den übermächtigen Goliath besiegt hat. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, indem Homogenität auf Heterogenität getroffen ist. Eingespieltes Mannschaftsgefüge auf Einzelcharaktere. Unsere Variabilität und die gute Verteidigung (Lars kennt ihr jetzt ja), vielleicht auch ein Stück Erfahrung haben uns an diesem Tag den Sieg gebracht. Und das liebe Dreieichenhainer ist euch doch auch bewusst. Der von euch eingelegte Protest gegen unser Kampfgericht (weil 3 Minuten die falsche Spalte benutzt, diese dann geändert und das alte durchgestrichen wurde) kann an dem Spiel nichts ändern. Jeder Punkt auf der Anzeigentafel wurde von euch und euren mitgereisten Gästen akribisch verfolgt. Jede verzögerte Darstellung auf dem Scoreboard wurde sofort eingefordert. Bis letzte Woche konntet ihr zeigen, dass ihr gute Gewinner seid, jetzt hättet ihr faire Verlierer sein können.
Es besiegten, den ungeschlagenen Tabellenführer (ich kann es nicht oft genug betonen): Rüdiger, Tom (8), René (4), Jochen, Jan, Jörg (14, 4/4), Robert (5), Marc A., Lars (4), Roman (10) und Thorben (21/1).
Unser großer Dank geht an die Zuschauer und hier vor allem an unsere 1. Damen, die uns lautstark unterstützt haben und den Sieg mit möglich gemacht haben. Zur Info: Die ersten Damen besiegten im Anschlusspiel die Damen aus Dreieichenhain mit 80 zu 65 und haben damit ein weiteren Schritt Richtung Regionalliga gemacht.
Unser zweitgrößter Dank geht an Rüdi, Lars, Marc. A und Jochen, die das nicht eingeplante Kampfgericht nach unserem Spiel freiwillig übernommen haben.
