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7 Fragen an den neuen Oberliga-Herren-Coach Dominik Duclervil

Seit einigen Wochen ist Dominik Duclervil (31, wohnhaft in Taunusstein) nun Trainer der 1. Herren des BC Wiesbaden. Dominik kam 1997 erstmals zum BCW und hat außerdem in in Limburg, Kronberg und Hanau gespielt. Als ehemaliger Trainer der Zweitbundesligadamen des ASC Mainz und einigen Herrenmannschaften kann er schon einige Erfahrungen vorweisen. Dominik hat bereits männliche und weibliche Seniorenmannschaften des BCW trainiert. Neben seiner Trainertätigkeit bei den 1. Herren hat er auch die sportliche Koordination für den weiblichen Jugendbereich übernommen.

Für die BCW-Mitglieder haben wir uns ein paar Fragen überlegt, die Dominik uns freundlicherweise beantwortet hat.

Du bist in Wiesbaden kein Unbekannter. Wie sehr hat dich dieser Job gereizt als du gehört hast, dass die Position frei ist?
Die Position in der Spitze des männlichen Bereiches im Verein reizte mich sehr. Sehr interessiert beobachte die Herrenmannschaft und die Strukturen im männlichen Jugendbereich seit meinem Abschied vor vielen Jahren als Außenstehender. Neben der guten Ausbildungsarbeit unserer Jugendtrainer und den Möglichkeiten, die die SG Rheinhessen auf Bundesebene bietet, gab es in den vergangenen Jahren aber scheinbar immer wieder Probleme die jungen Spieler frühzeitig in die 3 Herrenmannschaften des Vereins zu integrieren und sie so langfristig an den Verein zu binden. Für dieses Problem gibt es viele Gründe von allen Seiten, die bearbeitet werden müssen. Das Gesamtpotential bei den Herren ist jetzt schon sehr groß.

Wie stark schätzt du die Oberliga Herren in der nächsten Saison ein?
Das ist schwer zu sagen. Ich kenne den Großteill der Teams zwar durch meine Schiedsrichtertätigkeit, aber ähnlich wie wir, werden sich auch unsere Gegner personell im Sommer verändert haben. Zwar gibt es aus der Regionalliga keine Absteiger in unsere Hessenliga, aber es kommen 4 interessante Aufsteiger aus den Landesligen nach. Interessant sein werden sicherlich die Teams aus Mittelhessen aus Lich, Gießen, Marburg und Grünberg. Als stark sind auch wieder GSU Frankfurt und Weiterstadt ein zu schätzen. Ohne die Regionalliagaufsteiger Bergstraße und MTV Gießen dürfte die Liga ausgeglichener und spannender werden.

Wer sind deine Vorbilder als Coach?
Das kommt ganz darauf an. Ich versuche mir von den Stärken verschiedener Coaches etwas ab zu schauen. Ich mag bspw. die spielerische Einfachheit von Mike Krzyzewski, die Art der Zonenvertedigung von Jim Boeheim, die taktische Disziplin von Rick Pitino und die Arbeit im Detail eines Ettore Messina. Live am meisten beeindruckt, hat mich unser neuer Nationaltrainer Svetislav Pesic.

Welche Coachingphilosophie bevorzugst und welches taktische Grund-Konzept willst du spielen lassen?
Da sollten sich unsere Gegner und unsere Zuschauer etwas überraschen lassen. Nur soviel, als Spieler lag mein Fokus in der Verteidigung, und so ist es auch beim Coaching. Wir werden agressiver über das gesamte Feld verteidigen als zuletzt. Danach werde ich mir auch die Spieler auswählen und das Training ausrichten. Ähnliches gilt für die Offensive. Schnelle, agressive und laufintensive Angriffe sollen von allen Spielern abgeschlossen werden können. Keiner der Spieler darf zur Passstation verfallen und vom Gegner unterschätzt werden. Die Ausgeglichenheit könnte so unsere Stärke werden.

Wird es jetzt schon bekannte wesentliche Veränderungen im Team geben?
Die wird es geben. Das Alter des letztjährigen Teams wäre für mich besonders wegen der künftig 3 Trainigseinheiten pro Woche zum Problem geworden. Die zum großen Teil beruflich sehr eingespannten Spieler vergangener Jahre könnten den zeitlichen Aufwand nur schwer mitmachen. Wir werden mit den Spielern in die Saison gehen, welche wöchtenlich, auch über die Saison hinaus den Aufwand betreiben können. Insgesamt wird die Mannschaft dadurch aber ein neues Gesicht aus Spielern, mit denen ich in der Vergangenheit erfolgreich zusammen gearbeitet habe und interessanten teilweise jungen Neuzugängen, erhalten. Die Dauerbrenner Robert Baumbach und Benedicte Anglo werden weiterhin an Bord sein.

Was sind deine Ziele für die nächste Saison?
Das ist schwer zu sagen. Die Mannschaft wird sich finden müssen. In Abhängigkeit davon, wie lange in die Saison hinein wir dafür benötigen, springt am Ende ein besserer Tabellenplatz heraus. Oberstes Ziel ist es, den Umbruch mit der nötigen Ruhe zu schaffen, die Jugendspieler an das Oberliganiveau heran zu führen, um dann über die Saison hinaus mit dem Team zu arbeiten.

Was wäre der ausschlaggebende Grund für einen Außenstehenden in dein Team zum BC Wiesbaden zu kommen?
Ein harmonische Umfeld, leistungsorientiertes und konzentriertes Arbeiten, ein respektvoller und ehrlicher Umgang, sportliche Entwicklungsmöglichkeiten und natürlich die mittelfristige Zielsetzung in der Regionalliga zu spielen.

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