1. Damen gewinnen nach dreifacher Verlängerung gegen Kassel 82:78 (21:11, 16:6, 11:12, 3:22, 9:9, 11:11, 11:7)
In einem echten Krimi haben die Oberliga-Damen des BC Wiesbaden das Topspiel gegen den CVJM Kassel mit 82:78 in der dritten Verlängerung gewonnen und damit die Tabellenführung erfolgreich verteidigt.
Nachdem sich beide Mannschaften in den ersten sechs Spielminuten zunächst abtasteten und es 11:9 für die Gastgeberinnen stand, drehten diese zu einem 18:2-Lauf auf und setzten sich damit auf 29:11 ab. „Trotz körperlicher Überlegenheit des Gegners haben wir zu diesem Zeitpunkt sehr gut gereboundet und verteidigt”, resümiert BCW-Coach Thorsten Enderlein. Kassels wechselnde Verteidigung aus Manndeckung bzw. Zonenverteidigung bereitete seinem Team keine Probleme. Bis zur Halbzeit erhöhten die Wiesbadenerinnen den Vorsprung auf zwanzig Punkte (37:17).
Zunächst setzten sie sich nach der Pause sogar weiter auf 45:17 ab. Doch dann verloren die BCW-Damen ab der 24. Minute den Faden. Sowohl in der Offense wie auch Defense funktionierte nicht mehr viel. Auch Auszeiten konnten nichts daran ändern, dass Kassel kräftig punktete und Wiesbaden mit einer geschrumpften Führung (48:29) ins letzte Viertel ging. „Hier haben wir nur einen Feldkorb erzielt und schwach verteidigt, so dass Kassel den Ausgleich erzielen konnte”, schildert Wiesbadens Trainer. So erzwangen die Gäste mit dem Spielstand von 51:51 die erste von insgesamt drei Verlängerungen (60:60 und 71:71).
Und hier sollten die Nerven der Zuschauer wie auch jeder einzelnen Aktiven inklusive der Trainer noch strapaziert werden: In jeder der drei Verlängerungen führte der BCW, kassierte aber in den ersten beiden aufgrund von Unachtsamkeiten jeweils kurz vor Schluss den Ausgleich. „In den Overtimes haben wir uns offensiv etwas gefangen, aber weiterhin zu viele Punkte kassiert. In der dritten und letzten Phase haben uns zwei Dreier und verbesserter Einsatz in der Verteidigung den notwendigen Vorsprung gegeben, um den Sieg klar zu machen. Mitte der zweiten Overtime war aus meiner Sicht die spielentscheidende Szene, dass sich der Kopf der Kasseler Mannschaft – die Aufbauspielerin – ihr zweites technisches Foul einholte und damit etwas Struktur bei den Gästen verloren ging”, sagt Thorsten Enderlein und ergänzt: „Letztendlich haben uns 22/33 Freiwürfe gerettet, davon allein 11/14 in den drei Verlängerungen.”
Nach diesem gewonnenen Krimi steht der BC Wiesbaden nun als einzige Mannschaft ungeschlagen an der Tabellenspitze – und das als Aufsteiger aus der Landesliga. Vier Siege aus vier Spielen ist eine starke Bilanz, aber es kommen noch schwere Brocken auf den BCW zu: So zum Beispiel direkt am nächsten Spieltag, wenn mit dem TV Groß-Gerau ein ehemaliger Regionalligist am 8. November um 18 Uhr ins Camp Lindsey kommt.